City Tunnel | Leipzig

City Tunnel Leipzig (CTL)

Bis 2013 entsteht zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof im Norden und dem Südraum der Stadt eine direkte Schienenverbindung: Der City-Tunnel Leipzig (CTL). Seine Strecke soll direkt unter dem Stadtzentrum verlaufen, damit die Züge das Leipziger Stadtzentrum nicht mehr wie bisher auf der Nord-Süd-Achse aufwändig umfahren müssen. Hauptsächlich sollen Regional- und S-Bahnen durch den Tunnel verkehren. Damit sollen die Nahverkehrsverbindungen in Leipzig beschleunigt und die Nutzung der S-Bahn für die Fahrgäste attraktiver werden.

Projektdetails

Auftraggeber / Bauherr

DB Station & Service AG vertreten durch den Freistaat Sachsen endvertreten durch die DEGES Deutsche Einheit Fernstraßen-planungs- und -bau GmbH

Architekten

Architekten HPP International (Haltepunkt HBF); Kellner Schleich Wunderling (Haltepunkt Markt); Max Dudler (Haltepunkt Wilhelm-Leuschner-Platz); Peter Kulka (Haltpunkt Bayrischer Bahnhof)

Realisierung

2009-2013

Leistungen

TGA

Bruttogeschossfläche

ca. 6.000 m²

Projektestichworte

Bahnhof, Tunnel

Prägnante Lichträume und anspruchsvolle technische Gebäudeausrüstung

Für den Regionalverkehr sind Verbindungen nach Altenburg, Zwickau, Plauen und Geithain geplant. Die Möglichkeit, den Tunnel von Fern- und ICE-Züge nutzen zu lassen, ist ebenfalls gegeben.

Auf einer Streckenlänge von knapp 2 Kilometern verbindet der City-Tunnel die beiden Kopfbahnhöfe Hauptbahnhof und Bayerischen Bahnhof. Insgesamt wird es zwei Tunnelröhren mit je einem Gleis geben. Jede Tunnelröhre wird über vier unterirdische Haltepunkte verfügen. Da die Gleise über die beiden Kopfbahnhöfe hinausgehend in das bestehende überirdische Schienenverkehrsnetz eingebunden werden, stellt der City-Tunnel keine U-Bahn dar, sondern ähnlich wie in München oder Berlin eine unterirdische S-Bahn.

Das Erscheinungsbild der unterirdischen Bahnhöfe wird durch prägnante Lichträume bestimmt. So wird der Bayrische Bahnhof mit Tageslicht versorgt, der Wilhelm-Leuschner-Platz von lichtdurchlässigen, von hinten beleuchteten Glasbausteinelementen geprägt und in das Innere des Haltepunktes Hauptbahnhof gelangt durch zwei Atrien und durch moderne Leuchtkörper viel Licht. Die Haltepunkte des Tunnels beeindrucken aber nicht nur durch ihre von namhaften Architekten geschaffene Bauweise, sondern vor Allem durch ihre anspruchsvolle technische Ausstattung.

Besonderheiten der Technischen Gebäudeausrüstung

Für den Ausbau der vier Haltepunkte war eine umfangreiche Versorgungstechnik notwendig. Diese umfasste für das Gewerk Elektrotechnik die Versorgung mit redundanten Energieanlagen, den Einsatz von Stark- und Schwachstromanlagen, Zentralbatterieanlagen, Notstromanlagen sowie Blitzschutz- und Erdungsanlagen. Eine aufwändige Beleuchtungsplanung mit Allgemein-, Sicherheits-, und Ersatznetzbeleuchtung garantieren eine optimale Beleuchtung der unterirdischen Haltepunkte im Normal- und Störfall.

Im Bereich Telekommunikationstechnik gewährleisten Gefahrenmeldeanlagen, Notrufsysteme, Videoüberwachungsanlagen und Anlagen zur Reisendeninformation dem Reisenden Sicherheit und verschaffen ihm durch dynamische Informationsträger einen schnellen Überblick. In der umgerüsteten 3-S-Zentrale Leipzig werden die Meldungen aus den Haltepunkten entgegengenommen und ausgewertet, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Eine Beschallungsanlage mit Sprachalarmanlage wurde durch ein umfangreiches Raumakustik- / Beschallungskonzept speziell für Tunnelsysteme abgestimmt.

Bezüglich der Gewerke Heizung / Lüftung / Sanitärtechnik wurden Abwasser-, Schmutzwasser-, Niederschlagswasser- und Trinkwasseranlagen geplant, die eine Überflutung der Tunnel verhindern bzw. zu Reinigungszwecken dienen. Durch den Einsatz von Löschwasserspeichern entfällt bei den Feuerlöschanlagen der Anteil Löschwasserversorgung aus der externen Versorgung der Tunnel. Dadurch werden Anschluss- und Betriebskosten reduziert. Des Weiteren wurden Wärmeversorgungsanlagen, Lüftungstechnische Anlagen und Entrauchungsanlagen eingesetzt.

In puncto Fördertechnik kamen Personenaufzüge mit hochwertiger elektronischer Aufzugssteuerung zum Einsatz. Die Aufzugsanlagen werden teilweise mit einem Fahrkorb in verglaster Ausführung ausgeführt. Verkehrsfahrtreppen mit Fernüberwachung ermöglichen einen schnellen Fahrgastbetrieb innerhalb des Haltepunktes.

Um den besonderen architektonischen Eindruck der Haltepunkte nicht zu stören, erfolgten Trasseninstallationen von sicher verlegten, flammwidrigen Kabeln ohne Gefährdung durch giftige Rauchgase im Brandfall überwiegend unter dem Bahnsteig, oberhalb von Unterdecken, hinter Wandkonstruktionen bzw. über horizontale und vertikale Schächte. Selbstlimitierende Rohrbegleitheizungen mit gedämmten Trinkwasserleitungen sowie Schall-, Wärme-, brand- und feuchtigkeitsgeschützte Installation der Lüftungstechnischen Anlagen tragen den besonderen Bedingungen im Tunnelbereich Rechnung.

Die Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung werden durch die Gebäudeautomation gesteuert, geregelt und überwacht. Bei der Planung der Technik wurden die speziellen Richtlinien des Eisenbahn-Bundesamtes berücksichtigt, um die Eisenbahninfrastruktur sicher zu bauen und in betriebssicherem Zustand zu halten.

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