Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen I Leipzig-Schönefeld

Im Sommer 2012 konnten 56 Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen in Leipzig-Schönefeld ihr neues Domizil beziehen. Vom Land Sachsen, der Stadt Leipzig und dem städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe gefördert, entstand ein Wohnheim nach einem neuen Konzept: Die an die jeweiligen Bedürfnisse angepassten, individuellen Wohneinheiten fallen kleiner aus, verzichten auf einen Stationscharakter und geben den Bewohnern somit mehr Privatsphäre.

Das zweigeschossige Gebäude verfügt über 8 Wohnbereiche, welche inhaltlich und personell getrennt arbeiten. Entworfen wurde es von den Leipziger Architekten Kühnl & Schmidt, welche jedem der vier Flügel eine eigene Farbgebung verliehen. Die Wohnräume gruppieren sich jeweils um einen gemein­samen Multifunktionsraum mit kleiner Küche. Jeder Trakt ist mit Dienst-und Sanitärräumen ausge­stattet. Im Verwaltungsbereich sind Umkleide-, Dusch- sowie Technik-, Lager- Wirtschafts- und Büroflächen untergebracht. Ein Treppenhaus verbindet alle Gebäudeteile miteinander.

 

Gebäudetechnisches Konzept

WINTER Ingenieure waren mit der technischen Gesamtplanung beauftragt. Errichtet wurde die Wohnstätte im Niedrigenergiehausstandard. Die Wärmeenergieversorgung erfolgt durch Fernwärme. Eine Fußbodenheizung in den Wohnräumen schafft behagliche Atmosphäre. Innenliegende Räume wie die Tagesstruktur erhielten eine Einzelraumlüftung mit Zweitanschluss und werden über eine umlaufende Schatten­fuge über das Dach entlüftet.

Im Gebäude wurde eine Funk-Schwesternotrufanlage installiert. Jeder Bewohner besitzt ein Funkmedaillon, welches zur Benach­richtigung des Personals im Notfall dient. Für das Personal der Gruppen 1-3 wurde eine Funk-Personennotrufanlage installiert, welche dazu dient, in Notfällen Pflegepersonal anzufordern.

Das Gebäude wurde mit einer Brandmeldeanlage in flächendeckender Ausführung zur automa­tischen Brandfrüherkennung und mit Aufschaltung zur Feuerwehr ausgestattet. Des Weiteren wurde ein behindertengerechter Personenaufzug ausgeführt, welcher mit übersichtlichen Tastaturen und für Blinde und Sehschwache bedienbar gestaltet wurde.

Foto: © WINTER

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