UN-Campus – Dienstsitz der Vereinten Nationen | Bonn
2002 beschlossen der Bund, das Land NRW und die Bundesstadt Bonn, die 18 Organisationen der Vereinten Nationen und das Internationale Kongress- und Veranstaltungszentrum Bundeshaus Bonn (IKBB) räumlich gebündelt in Bonn anzusiedeln. Ausgewählt wurden dafür das Neue Abgeordneten-Hochhaus (Langer Eugen) und das Alte Abgeordneten-Hochhaus im ehemaligen Parlamentsbereich. Die Baumaßnahme umfasste die Sanierung und Umnutzung des ehemaligen Bundeshauses zur Abteilung Klimaschutz der Vereinten Nationen.
Das Raumprogramm für die miteinander verbundenen Gebäudeteile sah vor, eine Bibliothek, einen Fitnessraum, ein Atrium, ein Café, Büros, Serverräume, 2 Konferenzräume für jeweils 345 und 375 Personen mit Dolmetscherkabinen und Logistik zu integrieren.
Wesentlicher Schwerpunkt bei der Konzeption für das Alte Abgeordneten-Hochhaus war die Planung als bauökologisches Modellvorhaben: Der nachhaltige Umbau des Bestandes, die Minimierung des Energieverbrauchs und umfassende Nutzung erneuerbarer Energien. Das bedeutete insbesondere die Verminderung des Einsatzes fossiler Brennstoffe und der damit verbundenen Emissionen von Luftschadstoffen sowie den Einsatz ökologischer Baustoffe und Bauelemente.
In diesem Rahmen erstellten WINTER Ingenieure eine Studie zur Beurteilung des energetischen Zustandes der Fassaden und der vorhandenen Technischen Gebäudeausrüstung sowie in Abhängigkeit der Fassadensanierungsmaßnahmen angepasste technische Konzepte zur Anlagenerneuerung. Als Grundlage der Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurde eine komplette Bestandsaufnahme und Bewertung der technischen Anlagen und der Gebäudehülle durchgeführt.
Weitere umzusetzende bautechnische Anforderungen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes waren der vorbeugende Brandschutz, der Hochwasserschutz, die Umsetzung der Sicherheitsbelange und die Optimierung der inneren Erschließung auch in Hinblick auf Barrierefreiheit. Das technische Konzept umfasste die Installation einer Geothermieanlage mit einer Wärmepumpe und 2 Tief-brunnen, die Beheizung und Kühlung mit Rheinuferfiltrat sowie die Installation von Photovoltaik auf dem Dach. Energetisch werden im Neubauteil Passivhauskennwerte erreicht.
Fotos: © Hans Weingartz / WINTER Ingenieure