Dreischeibenhaus | Düsseldorf
Mit seinen über 90 Metern ist das Dreischeibenhaus im Zentrum Düsseldorfs ein markantes und weithin sichtbares Symbol moderner Nachkriegsarchitektur. Das Bürogebäude, das sich in direkter Nachbarschaft zum Hofgarten und zum Schauspielhaus befindet, wurde Ende der fünfziger Jahre errichtet. Es gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Hochhäusern Deutschlands. Mit ihrem Entwurf erlangten die Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg damals weltweite Anerkennung.
Gegliedert ist das Gebäude – wie der Name schon verrät – in drei gegeneinander versetzte schmale Scheiben, von denen die mittlere die höchste ist. Im Inneren befinden sich flexibel aufteilbare Büroflächen, welche sowohl als Einzel- oder Großraumbüros gestaltbar sind, sich aber auch zu Sitzungssälen oder Gemeinschaftsräumen zusammenfassen lassen. Damals galt das Dreischeibenhaus als Prototyp einer neuen Bürohausarchitektur.
In den neunziger Jahren wurde das Gebäude umfassend saniert und die gesamte technische Ausstattung während des laufenden Betriebs erneuert. Die aufwendig zu wartenden, dezentral auf 24 Etagen angeordneten, raumlufttechnischen Anlagen wurden durch zwei Lüftungszentralen in der oberen Etage ersetzt. Die Luft wird zugfrei über Quellluftgeräte, die sowohl die Heiz- als auch die Kühlfunktion übernehmen, in die Räume eingebracht. Zum Zwecke der Energieeinsparung wurde ein Eisspeicher zur Kompensation von Kältelastspitzen eingesetzt.
Ein wesentlicher Themenkomplex bei diesem Projekt war der Brandschutz in Verbindung mit dem Personenschutz, was beispielsweise die Planung der Rettungswege, Aufzüge, Sicherheitsbeleuchtung und der Ersatzstromversorgung umfasste.
Durch geschickte Bauablaufplanung, Verknüpfung alter, vorhandener Leitungssysteme mit neuen Installationen und einem relativ geringem Aufwand an “Bypässen” konnte das Projekt in nur 24 Monaten erfolgreich abgewickelt werden.
Fotos: © WINTER Ingenieure / Jörg Neumann / Johann Addicks