Zentrum für Integrative Medizin, Universitätsklinikum | Bonn
Die Medizinische Fakultät Bonn kann mittlerweile auf eine bauliche Geschichte von fast 200 Jahren zurückblicken. Im Laufe der Zeit wuchs die Zahl der Gebäude an unterschiedlichen Standorten in Bonn stetig an. Vor ca. 70 Jahren wurde schließlich auf dem Venusberg eine zusammenhängende Klinik außerhalb des Stadtgebietes errichtet. Die Pavillionstruktur des Universitätsklinikums auf dem Venusberg und die Zergliederung in mehrere, teilweise weit entfernte Standorte galt es schließlich zu optimieren, um die Krankenversorgung sowie die Prozesse der Forschungs- und Lehreinrichtungen effizienter darstellen zu können.
2009 begann die Planung und Errichtung der Modulbauklinik auf dem nördlichen Gelände des Universitätsklinikums zwischen OP-Zentrum und HNO-Klinik, so dass sich die drei internistischen Kliniken nun in einem Gebäudekomplex konzentrieren.
Das neue Gebäude verfügt über eine Unterkellerung und 5 oberirdische Geschosse zzgl. eines Technikstaffelgeschosses. Das Herzstück der Klinik bildet das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO), das bis dato an verschiedenen Orten untergebracht war. Zudem beherbergt das Haus 2 Pflegegeschosse mit je 20 Zweibettzimmern, 5 Isolierzimmer, 5 KMT-Zimmer, eine Intensivstation mit 12 Betten, eine Onkologische Tagesklinik, 4 ambulante OPs, diverse Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie Verwaltungsräume.
Technisches Konzept
Geplant wurden die Funktionsbereiche Normalstation (teilweise mit Isolierzimmern), ambulantes Operieren, Intensivstation, Direktorium, Tagesklinik (ambulante Chemotherapien) und Ambulanzen. Das Krankenhausgebäude mit seiner modularen Bauweise wurde mit einer Nah- und Fernwärmeheizung (Warmwasser 105°C, Zweirohrverteilung 70/50° C Vor-/ Rücklauftemperatur, freie Heizflächen, P-Regler 1 Kelvin) ausgestattet und an das vorhandene Versorgungsnetz angeschlossen.
Die zentrale Warmwasserversorgung erfolgt mittels Zirkulation und Unterstützung durch eine solarthermische Anlage (Ac = 250 m², indirekt beheizter Speicher, bivalent mit Solaranteil).
Die mechanischen Be- und Entlüftungsanlagen wurden im Hinblick auf einen betriebswirtschaftlichen und energetisch einwandfreien Betrieb als Teilklimaanlagen ausgeführt. Ausgestattet wurden sie mit den Funktionen Heizen, Kühlen, Wärmerückgewinnung, Entfeuchten und Filtern, wobei die Räume der Raumklasse I b über eine 3stufige Filterung verfügen. Das Konzept der Lüftungsanlage beinhaltet eine 75%ige Wärmerückgewinnung. Dazu wurden hocheffiziente RLT-Zentralgeräte in Hygieneausführung mit KVS-System eingesetzt. In den Verkehrswegen, den Sanitärräumen sowie Technik- und Lagerräumen befinden sich Präsenzmelder. Der EnEv-Nachweis 2009 wurde erfüllt.
Die MSR-Erfassung/ Steuerung erfolgt mit GLT-Visualisierung für folgende Energien bzw. Verbrauchswerte: Trinkwasser (kalt und warm), Klimakaltwasser, Heizungswasser, Elektro (einschließlich aller Großverbraucher über 15 kW), technische Gase sowie vollentsalztes Wasser.
Fotos: © Rainer Mader