Mittelpunktbibliothek | Berlin

 

Im südöstlichen Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick, umgeben von Flüssen, Seen und Parks, befindet sich die 2009 fertiggestellte Mittelpunktbibliothek. Das Bauvorhaben umfasste die denkmalgerechte Sanierung der ehemaligen Schule zu einem Bibliotheksverwaltungsgebäude sowie den zweigeschossigen Erweiterungsneubau, der die öffentlichen Räume der Bibliothek wie Café, Veranstaltungsräume und Gruppenarbeitsräume beherbergt. Dieser neue, kompakte Baukörper aus Ziegelstein verfügt zudem über ein Foyer, welches in eine in den Bibliotheksgarten übergehende Loggia umgewandelt werden kann. Das Bestandsgebäude und der Neubau sind durch ein gläsernes Element, in dem sich die Ausleihe und eine Rampe für den barrierefreien Zugang befinden, verbunden.

 

Gebäudetechnisches Konzept

Um den Charakter der Bausubstanz des Bestandsgebäudes nicht zu beeinträchtigen, reduzierten sich die baulichen Maßnahmen auf ein Minimum. Diese beinhalteten die Erneuerung der versorgungstechnischen Anlagen. In Bezug auf die Schmutzwasserentwässerung des Altbaus wurde eine neue Hauseinführung angelegt. Bei den beiden Bestandskesseln aus den neunziger Jahren reichte die Energieeffizienz nicht mehr aus, so dass diese durch einen neuen Gasbrennwertkessel mit einer Leistung von 365 kW ersetzt wurden. Da er auch den Neubau mit Wärme versorgt, waren ein zusätzlicher Heizkreis und ein Ersatz für den alten Hauptverteiler notwendig. Für die benötigte lufttechnische Abluftanlage der WCs und des Duschraumes wurde im Dachgeschoss ein Abluftventilator ausgeführt. Die Abluft gelangt mittels einer Deflektorhaube über das Dach ins Freie. In den Nachtstunden schaltet sich die Anlage automatisch ab. Weiterhin wurde ein Personenaufzug mit drei Haltestellen eingebaut.

Der Neubau, welcher neben Büroräumen auch zwei Veranstaltungsräume (für 99 und 30 Personen) beinhaltet, wurde wasserversorgungstechnisch an die vorhandene Trinkwasserleitung des sogenannten, sich ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Hexenhauses angeschlossen. Beheizt wird er mittels Fußbodenheizung. Die Zu- und Abluftversorgung der beiden Veranstaltungsräume im Erdgeschoss erfolgt über ein Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewiinung mit Umluftschaltung. Die Außenluft wird über einen Ansaugkanal, der über dem Dach endet, angesaugt und zum Gerät geführt. Die Fortluft wird mittels eines Fortluftkanals über das Dach ausgeblasen. Die Zuluft wird im Winter über die Abluft in einem Kreislaufverbundsystem vorgeheizt und mittels eines Nacherhitzers auf die gewünschte Temperatur gebracht.

Zur Versorgung des Datennetzes bei Stromausfall erhielt die Bibliothek eine unterbrechungsfreie, statische Stromversorgung. Des Weiteren wurde ein triebwerkloser Personenaufzug mit drei Haltestellen ausgeführt.

 

Fotos: © Matthias Frey / Bruno Fioretti Marquez Architekten

Copyright 2018