Hafenspitze | Düsseldorf

Im Düsseldorfer Medienhafen steht als Landmark an der Spitze der Spedi-
tionsinsel seit 2008 die Hafenspitze. Sie besteht aus insgesamt drei Gebäuden, wovon zwei als ca. 60 m hohe Türme mit Auskragungen ab dem 6. Obergeschoss errichtet wurden. Ein Turm beherbergt ein Fünf-Sterne-Hotel, der zweite Turm und das dritte Gebäude dienen als Bürohaus.

 

Besonderheiten der Technischen Gebäudeaurüstung

Thermische und visuelle Behaglichkeit bei hoher Funktionalität

Ein wichtiges Ziel bei der Planung des Technikkonzepts war die Reduzierung des Primärener­gieverbrauchs durch sinnvolle Nutzung regenerativer Ener-
giequellen bei gleichzeitig ge­ringen Inves­titions- und Folgekosten. Um ein optimales Energiekonzept erstellen zu können, wurde eine thermische Ge­bäude­simulation durchgeführt.

 

Zum Heizen und Kühlen wird das Grundwasser genutzt, welches in den großflächig verlegten Rohren in den Decken zirkuliert. Über Grundwasserpumpen wird das Wasser durch ein ge­schlossenes System geleitet und anschließend zurück in Stufenbecken, also letztlich in den Rhein gepumpt – ohne dass sich die Durchschnittstemperatur des Grundwassers im Laufe des Jahres verändert. Dank Heiz- bzw. Kühldecken in den Büroräumen, welche den Räumen im Sommer Wärme entziehen und im Winter Wärme an den Raum abgeben, ist stets für ein behagliches Raum-
klima gesorgt, das ohne Verwendung von Heizkörpern auskommt. Die Anlage reduziert den Energieverbrauch um jährlich 1.500.000 kWh. Dies entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 330 Haushalten. Der CO₂-Ausstoß wird auf 700 Tonnen pro Jahr reduziert.

 

Für eine optisch ansprechende und flexible Raumgestaltung sorgen die durchgehend ebenen Abhangdecken. Sämt-
liche Technikelemente und Leitungen wie beispielsweise die der Lüf­tungsanlage, konnten platzsparend darin unter­gebracht werden. Zusätzlich können die Büro­räume mechanisch gelüftet werden.

 

Behaglichkeit selbst an hochsommerlichen Tagen schafft die Klimatisierung mittels adiabater Zuluft­kühlung, bei welcher die Ab­­luft großflächig mit Wasser in Verbindung gebracht wird. Die Verdunstungskälte wird von der Wärmerückgewinnung aufgenommen und dem Zuluft­strom zugeführt, welcher sich daraufhin abkühlt.

 

Ausgeklügeltes Brandschutz- und Sicherheitskonzept

Auch in puncto Brandschutz wurde großer Wert auf Funktionalität gelegt: Eine verstärkte Sprinklerung für eine geschoßhohe Verglasung soll verhindern, dass es  zu einem Brandüber­schlag kommt. Die Entscheidung für die verstärkte Sprinklerung stellte die perfekte Lösung für den Bauherrn, Architekten und TGA-Planer dar: Sie beein-
trächtigt in keiner Weise den optischen Eindruck der Architektur, hielt die Installationskosten gering und bietet trotzdem größtmögliche Sicherheit im Brandfall.

 

Für die Gebäude und ihre gemeinsamen Untergeschosse mit Tiefgarage galt es ein umfang­reiches Sicherheits-
konzept zu erstellen. An sämtlichen Eingängen sowie auf allen Etagen wurden die Zutrittsstellen mit Kartenlesern eines Zutrittskontroll­systems ausgestattet, so dass das Betreten nur berechtigungsabhängig erfolgt. Die Gegen-
sprechanlagen wurden mit Videokameras ausgestattet.

 © Fotos: WINTER Ingenieure

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