Hochschule Ruhr West | Mülheim an der Ruhr
Mülheim an der Ruhr ist neben Bottrop Standort für den Neubau der Hochschule Ruhr West. Hier entsteht eine staatliche Hochschule mit hohen Qualitätsstandards für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Auf dem Gelände werden ein Hörsaalzentrum, eine Mensa, eine Bibliothek, vier Institutsgebäude mit Laboren und ein Parkhaus errichtet.
Besonderheiten der Technischen Gebäudeausstattung
Wärme dank Betonkernaktivierung, Kälte durch Wasserverdunstung
Für alle Institutsgebäude und die Bibliothek wird Betonkernaktivierung eingesetzt. Vorrangig dient sie zum Heizen, indem der Betonkern in der Nacht aufgeladen wird und tagsüber die Wärme an den Raum abgibt. Spitzenlasten an besonders kalten Tagen werden in der Bibliothek über Unterflurkonvektoren mit Zuluftanschluss und in den Institutsgebäuden mittels Heizkörpern gedeckt, die über eine 50% Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird und somit allein die Anforderungen des EEWärmeG erfüllt. Im Sommer dient die Betonkernaktivierung zur Dämpfung der Raumtemperatur. In der Mensa und dem Hörsaalzentrum wird die Grundlast über Flachheizkörper abgedeckt und die Spitzenlast über die Temperierung der Zuluft realisiert.
Zur Erzeugung der Kälteleistung für die Betonkernaktivierung im Sommer werden zwei Nass-Kühltürme mit je 400 kW Leistung einschließlich Wärmetauschern in den Gebäudeecken des Parkhauses aufgestellt. In diesen wird die Kühlung durch Wasserverdunstung erzeugt.
Stets gute Luftqualität
Alle Lüftungsgeräte – mit Ausnahme in den Nebenräumen, Hallen, Werkstätten und WCs – werden mit Wärmerückgewinnung per Plattenwärmetauscher, Kreislaufverbundsystem und Heizregister sowie eine adiabate Abluftkühlung. Das Hörsaalzentrum, die Bibliothek, die Cafeteria und die hochinstallierten Labore erhalten zusätzlich Kühlregister zur Entfeuchtung. Die Zuluft der Küche wird gekühlt.
Energieeinsparung dank Solaranlage
In der Mensa werden täglich 900 Essen zubereitet, wofür im Winter als auch im Sommer eine sehr große Warmwassermenge von ca. 7.200 Liter pro Tag zur Speisenzubereitung und zum Spülen benötigt wird. Daher wird die über ca. 110 m² Kollektorfläche gewonnene Energie zur Warmwasserbereitung genutzt. Das Speicherladesystem ist zusätzlich an das Fernwärmenetz angeschlossen, so dass der Warmwasserbedarf auch in Wetterphasen mit geringer Sonneneinstrahlung zu 100 % gedeckt werden kann.
(Stand 03/2013)
Fotos: © WINTER