Gereonshaus I Köln

 

Nur wenige hundert Meter vom Dom entfernt, am Rande der Kölner Altstadt befindet sich das Gereons­haus. 1909/10 vom Architekten Carl Moritz erbaut, steht die Fassade des Verwaltungsge­bäudes heute unter Denkmalschutz. Die nördliche Altstadt ist nicht nur reich an historischen Sehenswürdig­keiten, sondern auch eine beliebte Einkaufsmeile.

Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war die Planung des Umbaus und der gleich­zeitigen Modernisierung des denkmalgeschützten Hauses im laufenden Betrieb. Die Anpassung des Energie- und Technikkonzepts an zukünftige Mieter und Nutzer sowie die damit einhergehende  Teilbarkeit der Räumlichkeiten waren zu berücksichtigen. Das technische Sanierungskonzept umfasst alle Bereiche und ist ganzheitlich abgestimmt.

 

Besonderheiten der Technischen Gebäudeausstattung

Technik der 50er Jahre ersetzt

Zunächst wurden die straßenseitige Fensteranlage erneuert und Dämmmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden die Kellerdecke isoliert sowie die Heizungspumpe und die teils unge­dämmten, groß dimensionierten Rohrleitungen aus den 50er Jahren deutlich verkleinert. Da die Bauzeit sehr kurz gehalten werden sollte, verblieben die vertikalen Heizungsleitungen in den Wän­den. Statt die neuen Steigleitungen in Raumecken bzw. vor den Stützen zu demontieren und auf­wändig neu zu verlegen, wurden diese bautechnisch verkleidet. Die Anschlussleitungen zum 4.OG wurden an diese Leitungen angebunden, wodurch sich eine Investitionskostenoptimierung und ein Zeitvorteil ergaben.

Durch die Anpassung  der neuen Rohrleitungen an den Energiebedarf konnten der Heizenergie- und Strom­bedarf des Gebäudes deutlich gesenkt werden. Aufgrund des Einsatzes von Thermostatventilen und einer optimierten Vorlauftemperatursteuerung konnte die Umwälzmenge des Heizungswassers erheblich reduziert werden: Die Anlage reagiert schneller und die Temperaturen lassen sich genauer einstellen. Durch die Auslegung der neuen Heizkörper auf eine Spreizung von 60°/40° wird die Fernwärme optimal für die statischen Heizflächen genutzt.

 

Technisch raffiniert – das Beleuchtungskonzept

Die Raumaufteilung warf die Frage auf, inwieweit eine gleichmäßige, rhythmische Leuchtenanord­nung sinnvoll ist. Im Ergebnis dieser Überlegungen und unter Berücksichtigung der baulichen Gege­ben­heiten (sichtbare Unterzüge) wurden direkt /indirekt leuchtende Arbeitsplatzleuchten installiert, welche eine optimale Ausleuchtung des Arbeitsplatzes gewährleistet.  Das in den Raum einfallende Tages­licht wird mittels in den Leuchten integrierter Sensoren berücksichtigt, die austretende Hellig­keit und damit der Stromverbrauch entsprechend dem vorhandenen Tageslichteinfall ausgeregelt.

Die Deckenbeleuchtung der Büros wird ausschließlich als Durchgangsbeleuchtung ausgelegt. Sie wird ebenfalls tageslichtabhängig über einen Präsenzmelder gesteuert, welcher Bewegungen im Zugangs­bereich erfasst. Über Fernbedienungen lassen sich die Werte der Beleuchtungsstärken, Zeitzyklen, Erfassungsbereiche, etc. je nach Wunsch des Nutzers anpassen.

Durch dieses Beleuchtungskonzept wird gewährleistet, dass es in den Büros nicht zu einer „Über­beleuchtung“ kommt und im Falle eines ungenutzten Büros die Beleuchtung nicht versehentlich in Betrieb bleibt, bzw. die Büros während des Wochenendes nicht permanent ausgeleuchtet werden. Somit werden die Betriebskosten in diesem Bereich um ca. 70% gesenkt.

Foto: © Raimond Spekking

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